Herbstkonvent der Christusritter vom 15. - 17.10. 2021

In diesem Jahr fiel bereits der Frühjahrskonvent aufgrund der staatlichen Verordnungen und Maßnahmen coronabedingt aus. Nachdem es nun endlich zu Lockerungen gekommen ist, konnten wir mit Freude, wenn auch immer noch unter strikten Abstands- und Hygieneauflagen, unseren Herbstkonvent in der Gebetsstätte Marienfried abhalten. Viele Mitbrüder und Schwestern, Freunde und Interessierte konnten oder wollten wegen der Vorschriften, vor allem des Impf- bzw. der Testnachweises, nicht kommen. Unsere tschechischen Mitbrüder waren im totalen Lockdown gefangen. Die Schweizer Mitbrüder hatten sich für den Grenzübertritt solcher Auflagen zu unterziehen, dass sich "nur eine Wagenladung" auf den Weg wagte. Auch im kleinen Kreis wussten wir uns von unserer Gemeinschaft getragen. Die gemeinsamen Gottesdienste und das Stundengebet ist für die Teilnehmer immer eine gute und sichere, geistige und geistliche Tankstelle. 

In einem Vortrag von Rektor Oblinger über den Hl. Josef (wir befanden uns gerade im vom Papst Franziskus ausgerufenen Jahr des Hl. Josef) hörten wir von verschiedenen Mannes- und Vätergestalten des Neuen Testamentes. Interessanterweise begann er uns Judas Iskarioth vor zu stellen. Berufener Jünger, Teilnahme und Teilhabe am Leben Jesu bis zum Abendmahl. "Er blieb ohne zu glauben". Im Vergleich Judas Iskarioth und Petrus sahen wir die gleichen Voraussetzungen: Jünger, Anhänger, Verräter. Jedoch auch ein konträres Ende. Bei dem Einen Verzweiflung und Selbstmord, bei dem Anderen Reue und Vergebung. Des weiteren stellte uns Rektor Oblinger auch ein weiteres interessantes Männerpaar vor. Herodes und Kajaphas. Beide Gesalbte, beide gefangen in Macht und Wohlstand, endend in Oberflächlichkeit und Banalität. Natürlich stand am Schluss die Rede über den herausragenden und vorzüglichsten Heiligen Josef. Ein Herz der Väterlichkeit, kein Wort ist von ihm überliefert, also ausdrücklich weniger das Reden, mehr das Tun. Josef, der Vater, Josef, der Handwerker, lehrt uns die Heiligung im Beruf und Alltag. Das Neue Testament zeigt uns viele falsche und echte Vorbilder echter Männlichkeit. Ein guter Merksatz aus diesem Vortrag ist: Das wichtigste ist das treue Tun. 

In der nachmittäglichen Aussprache, im Provinzkapitel, nahmen neben dem allgemeinen Procedere die staatlichen Coronamaßnahmen breiteren Raum ein. Wie wird die Handlungs- und Beschlussfähigkeit unserer Bruderschaft von solchen Maßnahmen, wie z.B. Grenzschließung, beeinflusst. Nach so vielen Jahren offener Grenzen in der EU waren die plötzlichen Corona-Gesetze zum Grenzübertritt eine völlig neue Erfahrung. Beschlossen wurde auch eine Überarbeitung der Satzung und des Info-Flyers. Nach der Mitfeier des Gemeindegottesdienstes am Sonntag Vormittag in der Wallfahrtskirche war noch ausreichend Gelegenheit zur Nachbesprechung uns bewegender Themen. Froh, wenn auch in kleinem Kreis, in unserer Gemeinschaft wieder Kraft aufgetankt zu haben, beendeten wir unseren Herbstkonvent. 

Wir bedanken uns recht herzlich für den geistlichen Impuls von Herrn Rektor Oblinger, für die hervorragende Aufnahme und Bewirtung des Teams des Gästehauses Marienfried unter der Leitung von Herrn Thomas Demel. Mit Freude und Dank nahmen wir die Einladung an, uns im Frühjahr wieder hier treffen zu dürfen.

fra Bernhard-Maria

                            Die schöne Gnadenkapelle