Herbstkonvent der Christusritter in Tschechien

Anlässlich der Weihe der Kapelle im Schloss Stranecka Zhor kamen die Christusritter aus Deutschland und der Schweiz mit mehreren Freunden und Gästen vom 19. - 22. September 2019 nach Tschechien.

    

Einige Worte der Erklärung zum Schloss Stranecka vorab.

Unser Mitbruder und Grossmeister fra Thomas Töpfer übernahm um das Jahr 2000 für einen symbolischen Euro von der staatlichen Verwaltung dieses kleine Schloss. Es war seit dem Krieg durch sowjetische Besatzer und nachfolgend durch sozialistische Kolchosenwirtschaft im Wortsinn total ruiniert.

Mit einer fantastischen Zähigkeit, viel Mut, Ausdauer und Gottvertrauen versucht fra Thomas, das Schloss mit natürlichen und historisch üblichen Baumaterialien zu restaurieren. Staatliche Stellen, Denkmalpflege, örtliche Kommunen etc. unterstützen ihn mit kleinen Beträgen.

Mit unglaublicher Energie, Hilfe durch Freunde und Freiwillige und projektweiser Unterstützung durch Studenten der Fakultät in Brno hat er es geschafft, im Nordflügel Räume für Refektorium/Kapitelsaal, Arbeitszimmer, Bibliothek und einige Wohnräume zu restaurieren.


   

    

Im Ostflügel sind Sanitärräume eingerichtet und im Kellergeschoss die sogenannte Schwarz-Küche wieder in Betrieb genommen. Hier wird das Essen wie in alten Zeiten auf offenem Feuer in einer Esse zubereitet.

    

Im Südflügel liegt im Untergeschoss die einzuweihende Kapelle mit Sakristei.

Die Sicherungsarbeiten für den Winter haben jetzt Vorrang. Es hat noch offene Stellen in der Dacheindeckung, Fensteröffnungen müssen verschlossen werden.

Unbeirrbar hält Thomas Töpfer an seinem Ziel fest, in historischen Sinn dieses Schloss wieder erstehen zu lassen und unserer Mutter Kirche, der Diözese, den Christusrittern ein geistliches Zentrum zu schenken.

Mehr dazu und auch eine Fotostrecke auf www.zamekstraneckazhor.wgz.cz

Fra Thomas beschäftigte sich ausführlich mit dem Orden der Christusritter in Portugal, welcher nach der liberalen Revolution 1834 aufgelöst wurde.

Mitte der Neunziger Jahre initiierte fra Thomas den Neuaufbau des Ordens als organisierte und der Kirche dienende Bruderschaft. Eine deutsche Gruppe entstand einige Jahre darauf, seit 2009 gibt es auch eine Schweizer Komturei. Sie alle verbanden sich 2009 zur internationalen

NOVA-MILITI-JESU-CHRISTI (NMIC).

Im Herbst 2007 bestätigte Hw.Herr Bischof Vojtech Cikrle, Brno, die Satzung der NMIC / Orden der Christusritter nach Can.299 §3 CIC und sprach der Gemeinschaft sein Wohlwollen aus.

Mitte 2018 stimmte Bischof Cikrle zu und bestätigte, dass im Herbst 2019 die restaurierte Kapelle unter dem Patronat Hl.Bernhard von Clairvaux geweiht werden soll. Da er erkrankte, kam von Brno Hw. Herr Weihbischof Pavel Konzbul zur Feier des Pontifikalamtes und der Altarweihe.


    

Nach dem Gottesdienst weihte er auch noch die Fahne der Christusritter, die unser lieber, nun verstorbener Mitbruder Ferdinand stiftete.

Viele Anwohner der Gegend, Freunde und Mitarbeiter des Hausherrn und natürlich auch wir Christusritter sind sehr berührt von diesem heiligen Akt. Nun darf Christus auch hier in der Kapelle wieder angebetet und verehrt werden. Regelmässige Gottesdienste sind bereits eingeplant.

Nach Apero im Hof und Mittagessen im Refektorium musste Hw.Herr Weihbischof und seine Begleiter bereits wieder zurück nach Brno.

Für die Kapelle wurden einige Dinge mitgebracht und gestiftet. Familie Staffa aus Thüringen /Dtl. brachte ein grosses Kreuz für den Eingangsbereich der Kapelle mit und weiters ein Rauchfass mit Schiffchen. Die Schweizer Christusritter, vor allem unser Ordenskaplan fra Edwin, stifteten einen Kelch mit Patene, mehrere Messgewänder und liturgische Bücher in Deutsch.

Auf Ausflügen besuchten wir die Basilika St.Prokop der ehemaligen Benediktinerabtei in Trebice, die Wallfahrtskirche Hl.Johannes Nepomuk auf Zelena Hora und die ehemalige Zisterzienser-Abtei inZdar nad Sazavou.

                                                    

Fotos Hl.JohannesNepomuk auf Zelena Hora   



     

Unsere Tage waren bestimmt von Gebet und Eucharistiefeier. Die Tagzeiten in der neuen Kapelle singen zu können, zu Anbetung und Rosenkranz zusammen zu kommen und gemeinsam in unserer liturgischen Muttersprache Latein Gottesdienst zu feiern, war sehr eindrücklich.


   


Gestärkt durch Gebet, Katechese und das unerschütterliche Vertrauen unseres Grossmeisters und seiner Mitarbeiter, welches wir in Stranecka Zhor erleben durften, machten wir uns auf die lange Heimreise.

Unserem Komtur, OR Albert, sind wir sehr zu Dank verpflichtet. Er chauffierte uns im Kleinbus in diesen Tagen über viele hundert Kilometer sicher und pünktlich.

Wir freuen uns bereits auf unser Wiedersehen im Frühjahr in Fulda.


fra Bernhard-Maria