"Fürchte dich nicht, du kleine Herde, denn der Vater hat beschlossen, euch das Reich zu überlassen."

Vom 9. - 11. März 2018, zum Sonntag Laetare, trafen wir Christusritter uns wieder zum Provinzkapitel, und wie im Vorjahr bei den Barmherzigen Schwestern vom Vinzenz von Paul in Bad Salzschlirf. Für die Katechesen hat uns Herr Pfr. Winkel, der krankheitshalber nicht kommen konnte, Herrn Pater Christian Dietrich SJM "verpflichten" können.
Der Kongress "Freude am Glauben" des Forum der dt.Katholiken 2017 gab uns das Thema vor, mit dem wir uns, noch einmal und wieder, persönlich und in der Bruderschaft auseinander setzen wollten. Am Freitag Abend begannen wir unser Treffen mit Vesper und Eucharistiefeier.
Nach dem Abendessen stellte Pater Christian sich und die Gemeinschaft der Diener Jesu und Mariens vor. In der lockeren Gesprächsathmosphäre wurde schon viel über den allgemeinen Zustand unserer deutschen Ortskirche gesagt, sozusagen eine Bestandsaufnahme gemacht. Schon bewegten uns zwei wichtige Punkte: der vielerorts anzutreffende Aktionismus und dessen Gegenteil - Aufgeben - . Und beide grundfalsch.
Mit diesen Gedanken beschäftigten wir uns dann auch am Samstag Morgen zu den Vorträgen von Pater Christian.
Drei Ziele formulierte er aus:
1. Unser Ziel ist der Himmel, die ewige Herrlichkeit.
2. Unsere Aufgabe ist die Nachfolge Christi. "...wer mein Jünger sein will, verleugne sich selbst,
nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach." und " Wenn sie mich verfolgt haben, werden sie
euch verfolgen.Wenn sie an meinem Wort festhalten, werden sie auch an eurem Wort festhalten."
3. Christus ist unser Führer, der Gute Hirt.
Dazu hörten wir mehrere Möglichkeiten, in der Nachfolge Christi voran zu kommen. Die Ignatiani-
schen Exerzitien wurden erwähnt, wie als Lernaufgabe für unser Seelenheil. "Wenn man mit seinem Tun und Leben nur einen Menschen in den Himmel bringt, hat es sich gelohnt." und "Jeder tut seinen Beitrag." So sprachen wir auch darüber, dass man vielleicht sogar die Früchte des Wirkens erleben darf, wie z.B. bei Ordensgründern, wenn der liebe Gott es zu lässt. Oder auch keine Früchte des eigenen Wirkens sieht, ähnlich der sel. Anna Schäffer, die ihr Leiden und Leben Christus aufopferte.
Was kann ich tun?! An mir selbst arbeiten und Gott an mir wirken lassen zur Selbstheiligung.
Unter den vielen spirituellen Wegen erfuhren wir hier vom segensreichen und nachhaltigen Wirken des Franz von Sales, der von ihm verfassten "Philothea". Einige kurze Zitate führten uns in dieses hervorragende Buch ein.
Mit diesen Ratschlägen für das geistliche Leben beendeten wir die Katechesen und hörten als Schlusswort eine Bitte der hl.Teresa von Kalkutta: "Gib mir die Gnade, dass ich mit meiner Arbeit Dein Werk nicht vermassele!"
Der Nachmittag gehörte ganz den verschiedenen Anlässen in Fulda.
Wir durften in der Krypta des Domes am Grab des deutschen Apostels Bonifatius einen sehr bewegenden Gottesdienst feiern. Danach war für uns eine Domführung vorbereitet, in deren Anschluss wir in die Theologische Fakultät zu einem Vortrag eingeladen waren.
Hedwig Freifrau von Beverfoerde, Gründerin der Initiative für Familienschutz und Mitorganisatorin der Demo für alle und engagiert in One of us, referierte über ihre Arbeit auf Landes- und Bundesebene, sprach ausführlich über Erfolge ihres Engagements (z.B. im Kampf gegen den Schulbildungsplan der grünen Landesregierung in BaWü) und forderte die Anwesenden zur Nutzung ihrer demokratischen Rechte in Bezug auf Schutz des Lebens, der Familie und vor Übersexualisierung im Umgang mit unseren Kindern auf. Das sollte eigentlich nichts besonderes sein, da jeder Christ auch unbedingt ein Lebensschützer ist, oder er ist kein Christ.
Nach dem Vortrag erwartete uns bereits unsere Domführerin, um uns jetzt in einer kleinen Stadtführung ausgewählte Schönheiten der Barockzeit zu zeigen und Interessantes dazu zu erklären.
Das gemeinsame Abendessen in einem der vielen Restaurants der Fuldaer Innenstadt rundete unseren "Ausflug" ab.
Zurück in St.Bonifatius in Bad Salzschlirf beteten wir noch die Komplet und liessen den Abend sehr ruhig ausklingen.
Am Sonntag Morgen kamen wir endlich zur Provinzkapitelversammlung zusammen. Nach der Erledigung der geschäftlichen Dinge, Finanzprüfung und -planung, Terminplanung etc., kam noch ein Antrag eines Mitbruders zur Sprache.
Angesichts der Lage der deutschen Kirche und eingedenk der Tatsache, dass wir ohne Priester vom Heil abgeschnitten sind, bittet er, eine kleine weitere Aufgabe in unser tägliches Gebetsleben auf zu nehmen. Nämlich das Gebet um Berufung und Heiligung der Priester. Er empfiehlt täglich ein Gesätz des Rosenkranzes zusammen mit einem Gebet für die Priester (weiter unten folgend) und unserem Ordensgebet. Der Antrag wurde einstimmig angenommen. Darum bitten wir alle Mitbrüder und-schwestern und empfehlen es dringend.

"Herr Jesus, Du wurdest geboren, um von der Wahrheit Zeugnis zu geben, und Du liebst jene bis ans Ende, die Du erwählt hast: Erhöre gnädig unser Gebet für unsere Hirten.
Du, der Du alles weisst, weisst ja auch, dass sie alles vermögen in Dir, der sie stärkt. Heilige sie in der Wahrheit und erfülle sie mit demselben Geist, den Du Deinen Aposteln verliehen hast, damit Er sie in allem Dir gleich gestalte. Nimm an das Zeugnis ihrer Liebe, so wie Du das dreifache Bekenntnis des Petrus angenommen hast.
Und damit der Heiligsten Dreifaltigkeit überall und ohne Unterlass ein reines Opfer dargebracht werde, vermehre ihre Zahl und bewahre sie in Deiner Liebe. Der Du lebst und herrschst mit Gott dem Vater in der Einheit des Heiligen Geistes, Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen"
( FSSP 05.11.2007)

Da mehrere Mitbrüder aus der Schweiz, Deutschland und Tschechien krankheits- und arbeitsbedingt nicht zum Treffen kommen konnten, verlegten wir das Generalkapitel auf Herbst 2018 in Magdenau/CH.
Im Gottesdienst am späten Vormittag brachten wir noch einmal Lob und Dank, Bitte und Sorge vor unseren Herrn und konnten, gestärkt mit dem Allerheiligsten Sakrament und dem Reisesegen, uns auf den Heimweg begeben
Herr Pfarrer Uwe Winkel sei für seine Vorbereitungen und Planungen des Wochenendes herzlicher Dank ausgesprochen, verbunden mit den besten Segens- und Genesungswünschen.
( kontakt@bonifatius.tv und www.bonifatius.tv )
Herr Pater Christian Dietrich ein herzliches Dankeschön für sein Kommen, seine geistliche Begleitung und der Wunsch um Gottes reichen Segen für seine Arbeit und die Arbeit der SJM in Assen bei Lippetal. ( info@haus-assen.de und www.haus-assen.de )
Von den Schwestern und Mitarbeitern des Hauses St.Bonifatius herzlichst empfangen, versorgt und umsorgt, danken wir sehr herzlich für das gelungene Frühjahrskapitel und freuen uns, im Frühjahr 2019 wieder kommen zu dürfen.
Fürchte dich nicht, du kleine Herde, denn der Vater hat beschlossen, euch das Reich zu überlassen. Deo gratias

fra Bernhard-Maria