FRÜHJAHRSKONVENT der NOVA MILITIA IESU CHRISTI
vom 24. bis 26. April 2009 auf der Vogelsburg

Spiritualität der Christusritter stand im Mittelpunkt

Das Kloster der Augustinusschwestern auf der landschaftlich schön gelegenen Vogelsburg in der Mainschleife in Volkach, ist den Christusrittern inzwischen zur echten Heimstatt geworden. Die Schwestern sind immer wieder gute und liebe Gastgeber; ein Haus zum echten Wohlfühlen.

Fast vollzählig waren alle Ritter aus Deutschland, Schweiz und Tschechien angereist und so wurden sie in geschwisterlicher Herzlichkeit vom Großmeister und Provinzkomtur Frà Bartholomaeo begrüßt. Besonders herzlich begrüßt wurden die beiden geistlichen Begleiter der Gemeinschaft Frà Elija ( Prior ) und Frà Edwin ( Subprior).

Bereits am Nachmittag des Freitags wurde das Treffen offiziell mit der Vesper und der anschließenden Eucharistiefeier in Konzelebration der beiden Priester in der Klosterkirche begonnen, nachdem die Ordensritter/Dame in eindrucksvoller Form in die Kirche eingezogen waren. Frà Elija betonte in seinem kurzen Impuls/Predigt, dass der Vogelsberg bei dem Schwesternkonvent der Augustiner mit dem Berg Tabor vergleichbar sei, auf dem die Verklärung Christi stattgefunden habe und für die Jünger von damals ein gewisses Glücksgefühl für den Alltag ausgegangen sei. Auch die Auferstehung Jesu sei ähnlich wie die Verklärung mit einem gewissen Glücksgefühl bis in die heutige Zeit zu vergleichen. So forderte der Prior die Konventteilnehmer auf, beim Verlassen des Vogelsberges das erfahrene Glücksgefühl in die Welt zu tragen.

Am frühen Abend fand dann unter der zügigen Leitung von Frà Bartholomaeo und in großer Einmütigkeit das Provinzkapitel statt, bei der der Großmeister eine positive Bilanz der Arbeit der Deutschsprachigen Provinz ziehen konnte. Besondere Höhepunkte des letzten Jahres waren:

  • das erste Generalkapitel der internationalen Gemeinschaft im Schloss Stranecka in Tschechien,
  • die Kontaktaufnahme mit dem Konvent der Zisterzienserinnen des Klosters Helfta in Eisleben in der damaligen DDR
  • der Beitritt bzw. die Aufnahme der NMIC im Forum der Deutschen Katholiken.

Hierzu und über die erste Teilnahme an der Arbeitstagung dieses Gremiums in Fulda berichtete Frà Liudger den Konventteilnehmern ausführlich. Er betonte, dass unsere Gemeinschaft dort herzlich aufgenommen wurde und dass in Zukunft eine ernsthafte Mitarbeit angestrebt und auch erwünscht wird in diesem wichtigen Gremium von Deutschen Katholiken, wo namhafte Bischöfe und Kardinäle sowie andere wichtige Persönlichkeiten aus Kirche und Gesellschaft vertreten sind.

Frà Edwin: “ Klare Akzente über Spiritualität der NOVA MILITIA IESU CHRISTI”

Im Mittelpunkte des Kapitels stand am Samstag die ganztägige Vortragsveranstaltung unter dem Thema

“Die Spiritualität der NOVA MILITIA IESU CHRISTI” von Frà Edwin ( II. und III. Teil )

Schon wie im I. Teil dieses Grundsatzthemas beim Generalkapitel im Schloss Stranecka in Tschechien war der II. und III. Teil über die Spiritualität eine echte Glaubensvertiefung für alle Teilnehmer des Kapitels. Im Verlaufe des Vortrages stellte sich klar heraus, dass die Mitgliedschaft in der NOVA MILITIA IESU CHRISTI mehr als eine reine Mitgliedschaft ist, sie sei eine gewisse Berufung, die eben nicht für „Jeden“ geeignet sei, sie stelle große Ansprüche. Stichpunktartig seien an dieser Stelle hingewiesen auf: „Gottes heilige Liebe findet sich in unserem Tun“ „Gehorsam der Bruderschaft in einem aufrichtigen Hinhören auf die Kirche, diesen Weg zu gehen“ „ Es gibt für einen Christusritter keinen anderen Weg als den in der Kirche und mit der einen, heiligen, katholischen Kirche und dem Nachfolger des Heiligen Petrus, dem Papst und den mit ihm in Einheit stehenden Bischöfen, als den Nachfolgern der Apostel“.

Im abschließenden III. Teil des Vortrages wies Frà Edwin auf die FÜNF SÄULEN der NOVA MILITIA IESU CHRISTI hin:

  • Bußsakrament
  • Persönliche Christusbeteiligung
  • Eucharistie Liebe zur Kirche
  • Ritterliche Tugenden und
  • Traditionen

Von diesen fünf Säulen ging Frà Edwin auf das Bußsakrament ein: „ Wer sich für die Nova militia ... interessiert, geht ein Leben lang den Weg der beständigen Läuterung und zur ständigen Hinwendung zu Jesus Christus. Dieser Weg ist zutiefst verknüpft mit Freude an allem Schönen und Guten und dem Bedürfnis, die Herausforderung des Lebens und des Apostolates offensiv anzugehen. Wie sind keine bloße Bruderschaft von Büßern, sondern in erster Linie von lebensbejahenden katholischen Christen, die sich als von Christus Erlöste fühlen dürfen. Zur Freude gehöre das Bußsakrament als großartiges und befreiendes Gnadengeschenk Gottes. Unser großer Ordensvater und besonderer Patron, der Heilige Bernhard von Clairveaux, widmet diesem Sakrament in „De laude“ ein ganzes Kapitel unter dem Titel „Betfage“:, Betfage wird nämlich als Haus des Mundes gedeutet. Durch den Mund des Priesters spricht Jesus uns Menschen im Beichtsakrament von den Sünden los. In der Beichte begegnen wir dem lebendigen Jesus Christus. Der Mund des geweihten Priesters, der Priester selbst, ist nur das Werkzeug des Herrn. Der Heilige Bernhard erkennt das Hauptproblem der Christusritter und aller Menschen bei der Beichte: falsche Scham. Es sei darauf hingewiesen, dass für alle Interessenten der vollständige Text des Vortrages bei der Pressestelle bzw. Ordensleitung angefordert werden kann.

Obwohl dieser großartiger Vortrag im Mittelpunkt und als Höhepunkt angesehen werden kann, soll nicht unerwähnt bleiben, dass am Morgen die Laudes mit anschließender Heiliger Messe gefeiert wurde. Auch zur Mittagshore, Vesper und zur abendlichen Komplet vereinten sich die Christusritter in der Konventkirche.

Zum Abschluss des Tages fand dann ein gemütliches Beisammensein mit Gedankenaustausch statt. Am Sonntag feierten die Teilnehmer mit der in der Konventkirche ansässigen Gemeinde den Sonntagsgottesdienst, wobei die Ritter/Dame vom geistlichen Betreuer des Klosters besonders herzlich begrüßt wurden. Großmeister und Provinzkomtur Frà Bartholomaeo zog abschließend eine positive Bilanz über das stattgefundene Kapitel und bedankte sich bei allen Teilnehmern für das disziplinierte Verhalten und die konzentrierte Mitarbeit beim Kapitel.

Besonderen Dank zollte der Großmeister den beiden priesterlichen Mitbrüdern für die geistliche Begleitung dieser Konventtage. Mit dem von Frà Edwin erteilten Reisesegen endeten die großartigen Tage auf der Vogelsburg bei den Augustinusschwestern.

Frà Liudger