Altarweihe in der St. Bernhard-Kapelle im Schloss in Stranecka Zhor
An einem ebenso erfreulichen wie seltenen Ereignis konnten 11 Ordensbrüder und -schwestern aus Deutschland und der Schweiz am 18. Oktober 2025 in Stranecka Zhor in Tschechien teilnehmen. Die St. Bernhard-Kapelle und der Altar wurden im Beisein von H.H. Pfarrer Petr Rössler, Dekan Mgr. Jiri Kana, und H.H. Domkapitular Dr. Emil Hobi – frà Edwin – aus der Schweiz von seiner Eminenz Bischof Mons. Mgr. Ing. Dr. Pavel Konzbul geweiht.
Zunächst wurden Reliquien vom Hl. Bernhard und vom Hl. Donatus, einem römischen Soldatenheiligen aus dem 3. Jahrhindert, in die Reliquienöffnung der Altarmensa eingelassen und mit einer Granitplatte, dem Sigillum Altaris, verschlossen. Dazu legte der seine Eminenz, der H.H. Bischof das vorgeschriebene liturgische Gewand, den Maurerschurz an.
Sodann wurde die Altarmensa mit dem Christum-Öl gesalbt. Damit wurde der Altar zum Symbol für Jesus Christus, den Gesalbten.
An den mit eingemeißelten Kreuzen versehenen vier Ecken und dem Sigillum Altaris wurden Weihrauch verbrannt, der das Opfer Christi auf dem Altar symbolisiert und als angenehmer Duft wie die Gebete der versammelten Gläubigen zu Gott aufsteigen soll.
Zum Schluss wurde der Altar mit einem in Bienenwachs getränkten Tuch und dann mit drei weißen Leinentüchern bedeckt, symbolisch für die kämpfende, leidende und siegreiche Kirche. Die weiße Farbe symbolisiert die Erhabenheit und Unschuld aber auch die Reinheit der Herzen der Gläubigen. Die Herstellung aus Flachs oder Hanf ist eine lange, mühsame Arbeit und steht für die Mühen und Anstrengungen der Gläubigen, bevor sie das ewige Heil erlangen. Die Tücher erinnern an die Leinentücher, in die Christus nach der Kreuzigung gewickelt wurde.
Bei den Hl. Messen, die vom Bischof in eigener Diözese geleitet werden, sollen sieben Kerzen auf dem Altar stehen, die an die für die sieben Gemeinden aus der Apokalypse stehen, symbolisch für die ganze vom Bischof geleitete Diözese. UBI EPISKOPUS; IBI ECCLESIA. Wo der Bischof ist, da ist die Kirche. Das Licht selbst ist ein Symbol für den lebindigen Gott, besonders für Jesus Christus, das Licht der Welt.
Nach der Altarweihe wurden auch die Kreuze über den zwölf Apostelleuchtern gesalbt, somit ist die Kapelle in das Bistum inkorporiert.
Nach dem Ritus wechselte seine Eminenz, der H: H: Bischof wieder die liturgische Kleidung und zelebrierte die erste Messe am neu geweihten Altar.
Der weitere Nachmittag wurde zum geistigen Austausch in den Räumen des Schlosses genutzt.


Am Sonntag feierte H. H. Domkapitular Dr. Emil Hobi die Hl. Messe im alten Ritus auch für die Gemeinde, eine Anbetung mit Aussetzung des Allerheiligsten folgte am frühen Nachmittag.
Später wurde die Pfarrkirche St. Peter und Paul unseres Ordenskaplans frà Petr in Řeznovice besichtigt. Es handelt sich um eine der ältesten Kirchen in Tschechien (ca. 1120 – 1150) mit einer noch romanischen Apsis. Leider wurde die Kirche Ende der 80er Jahre des vorigen Jahrhunderts recht unsensibel „renoviert2“. Auf dem Kirchhof wurden in früher Zeit Christusritter bestattet, ein Grabkreuz aus dieser Zeit wurde in der Kirche sichergestellt.
Im Anschluss begleitete frà Petr die Ordensbrüder und -schwestern ins Paulanerkloster Wranau (Vranov), um in einer der Kapellen den Reisesegen zu erteilen. Die frühbarocke Klosterkirche Mariä Geburt wurde 1633 durch Maximilian von Liechtenstein gestiftet und ist bis heute eine bedeutende Wallfahrtskirche.