Stellungnahme des "Forums Deutscher Katholiken" zum Wort der Deutschen Bischofskonferenz zu "Amoris Laetitia"
Die Deutschen Bischöfe haben am 23. Januar in einem Wort zu “Amoris Laetitia“ die individuelle Gewissensentscheidung als Zulassungskriterium für den Kommunionempfang geschiedener Wiederverheirateter dargestellt. Das erinnert an die „Königsteiner Erklärung“ zur Empfängnisregelung nach dem päpstlichen Schreiben „Humanae vitae“. Der klare Hinweis, dass sich das Gewissen an der Lehre der Kirche ausrichten muss, würde viele Unsicherheiten beseitigen.
Der Verzicht geschiedener Wiederverheirateter, die
ehelich zusammenleben auf den Empfang der Sakramente kann zweifellos
schmerzlich sein. In der Situation der katholischen Kirche in Deutschland ist
es schwierig, einen solchen Verzicht zu vermitteln, weil das Kreuz und der Satz
Jesu: „Wer mir nachfolgen will, nehme täglich sein Kreuz auf sich und folge mir
nach“ ( Mt.16,24) aus der Katechese ausgeklammert wird. Wenn dieser Kernsatz
der Botschaft Jesu in Predigt und Katechese nicht wieder seinen gebührenden
Platz bekommt, ist nur mehr ein Wohlfühlchristentum zu vermitteln.
Prof. Dr. Hubert Gindert