Generalkapitel im Zisterzienserkloster Stiepel
Das diesjährige Generalkapitel im Zisterzienserkloster in Bochum-Stiepel kann als Meilenstein in unserer jungen Ordensgeschichte angesehen werden. Fast vollständig waren die Brüder aus Deutschland, der Schweiz und Tschechien angereist. Außer Frà Edwin und OB Ferdinand konnten die Teilnehmer vom Großmeister Frà Bartholomaeo begrüßt werden. Erfreulich war es auch, dass einige Gäste bzw. Interessenten unter den Teilnehmern waren, die vom Großmeister besonders begrüßt wurden. Das Kapitel begann bereits am Freitagnachmittag mit der feierlichen Heiligen Messe und dem Vespergebet in der uns von den Mönchen zur Verfügung gestellten Bernardikapelle. Frà Elija verstand es wieder in ausgezeichneter Weise die Eucharistie unter Assistenz von Diakon Robert Killian aus Köln (ein Freund unserer Gemeinschaft) zu feiern. Nach der langen Reise unserer Schweizer Brüder war das hergerichtete Abendessen von Gastpater Florian eine gute Stärkung. Abends nahmen die Ritter an der Heiligen Stunde vor dem Ausgesetzten Allerheiligsten in der Wallfahrtskirche teil. Es war für alle Teilnehmer eine innere Einkehr, bei der man sich vom stressigen Alltag erholen konnte. Das Kapitel wurde am Samstag fortgesetzt und begann am frühen Morgen mit den Laudes. In würdiger und disziplinierter Form zogen alle Ritter mit ihren weißen Ordensmänteln bekleidet, in die Bernardikapelle ein. Zum Abschluss dieser Feier wurde das Salve Regina vor dem Bild der Gottesmutter gesungen.
Man kann beim weiteren Verlauf des Kapitels von zwei Höhepunkten sprechen:
1. Höhepunkt: Vortrag von Peter Winnemöller, dem katholischen Publizisten mit dem ein ausgezeichneter Referent gewonnen werden konnte. Das Thema seines Vortrages war das vom Benedikt XVI. ausgerufene „Jahr des Glaubens-Chancen genutzt oder vertan?“ Bereits beim Frühjahres-Konvent in Volkach beschäftigte man sich mit diesem hoch aktuellen Thema. Der Referent brachte es auf den Punkt und betonte, dass Jahr des Glaubens war eine wirklich genutzte Chance. Er forderte allerdings alle Teilnehmer auf, dieses Jahr des Glaubens weiter zu führen und besonders die Katechese in den Gemeinden und Pfarreien weiter zu führen. Es schloss sich eine rege Diskussion an. Zuvor kam uns Christusritter eine besondere Ehre zuteil: Pater Prior Pirmin Holzschuh OCist vom Kloster richtete einige Grußworte an uns; er machte uns Mut und freute sich darüber, dass wir als eine kleine Gemeinschaft mutig für den Glauben und das Reich Gottes eintreten. Am Nachmittag fand die Kapitelversammlung und die GK Sitzung statt. Die normalen Regularien, wie Bericht des Großmeisters und Kassenbericht der Cellerarin OS Renate, wurden schnell abgearbeitet. Lediglich die Terminplanung für das Jahr 2014 nahm eine längere Zeit in Anspruch. Frà Liudger verlas zwei Grußbotschaften: Abt Christian Feurstein vom Zisterzienserstift Rein in Österreich und der Vorsitzende des Forums Deutscher Katholiken Prof. Dr. Hubert Gindert sprachen uns ihre Anerkennung für das mutige Eintreten und die Weitergabe des Glaubens aus.
2. Höhepunkt. Aufnahme von M. Völlmer als neuer Ritter, C. Völlmer Aufnahme als Kandidatin.
Ein besonderes Ereignis für die Christusritter und die Gäste war es, dass Mathias Völlmer aus Lichtenstein in der Bernardikapelle während einer sehr feierlichen Eucharistiefeier durch den Ritterschlag vom Großmeister Frà Bartholomaeo aufgenommen wurde. Dem feierlichen Gottesdienst stand Prior Frá Elija vor unter der Assistenz von Diakon Robert Killian. Ordensbruder Mathias erhielt dann in feierlicher Form den weißen Ordensmantel mit dem Ordenskreuz umgehängt. Constance Völlmer wurde als Kandidatin in unsere Gemeinschaft aufgenommen, sie beginnt nun die einjährige Noviziatszeit. Als äußeres Zeichen erhielt Constance den braunen Mantel mit Ordenskreuz.
Der Sonntag führte uns zunächst wieder in den frühen Morgenstunden zur gemeinsamen Laudes in die Bernardikapelle. Am Sonntagsgottesdienst nahmen die Konventualen gemeinsam am Konventamt der Mönche und der Gemeinde in der Wallfahrtskirche teil. Für einige in unserer Gemeinschaft war es ein besonders Erlebnis, dass die Eucharistiefeier von den Mönchen im Wechsel mit der Gemeinde in Latein gesungen wurde. Nach dem guten Frühstück im Gäste-Refektorium des Klosters stand dann die Besichtigung der Heimkehrerdankeskirche in Bochum-Weitmar, in der Nachbarschaft von Stiepel, auf der Tagesordnung. Zu dieser Besichtigung ist vorab zu bemerken,. dass es dem Chronisten gelungen war, Herrn Christian Herker ein engagierter junger Mann aus dieser Gemeinde, für diese sachkundige Führung zu gewinnen. Die Heimkehrer-Dankeskirche ist inzwischen zu einer historischen Stätte mit deutscher Geschichte geworden. Sie wurde nach dem 2. Weltkrieg zum Dank für die glückliche Heimkehr von deutschen Soldaten aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft errichtet. Pfarrer August Halbe aus Bochum, der selbst Kriegsgefangener in Stalingrad war, war der Initiator für den Bau der Kirche. Mehr als 12 Millionen deutsche Soldaten und Zivilisten waren damals in Kriegsgefangenschaft. Sie haben in über 9000 Lagern gelebt und „gehaust“. Viele arbeiteten unter härtesten Bedingungen. Besonders beeindruckend für alle Brüder und Schwestern unserer Gemeinschaft war der abschließende Besuch in der Krypta der Kirche, wo einige Erinnerungsstücke wie u.a. Messgewänder, Kelche oder selbst gebastelte Rosenkränze der Soldaten aufbewahrt werden. Zum Abschluss dieser denkwürdigen Besichtigung wurde für die Opfer dieses Krieges und auch für unseren Mitbruder Frà Daniel aus Kairo ein Gebet gesprochen. Das Salve Regina erklang dann zum Abschluss vor dem Mutter Gottes Bild. An dieser Stelle ist Herrn Herker besonders für die sehr gute Führung zu danken.
Abschließend ist zu bemerken, dass dieser Konvent wieder ein gutes Treffen war, man kann nur wünschen und hoffen, dass es für uns alle eine gewisse Stärkung für den Alltag und für die Aufgaben und Ziele der NOVA MILITIA gewesen ist.